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Missionskurs in Saarlouis:„Wir wollen unsere Freude auf andere übertragen“

Eine Gruppe Christinnen und Christen in Saarlouis will bei einem Missionsprojekt im Mai mit Menschen ins Gespräch kommen und für den Glauben begeistern.
Gemeinschaft pflegen in ungezwungener Atmosphäre gehört zum Missionskurs dazu.
Datum:
21. Apr. 2023
Von:
Ute Kirch

Saarlouis – Heute in Deutschland die frohe Botschaft des Evangeliums zu verkünden, ist keine leichte Aufgabe. Doch genau das haben sich rund 30 Christinnen und Christen in Saarlouis vorgenommen, denn sie finden: Es lohnt sich. Seit Mitte März trifft sich die Gruppe regelmäßig mit Kaplan Carsten Mayer und Gemeindereferent Bernhard Hildebrandt von der Pfarrei St. Ludwig, um sich von ihrem Glauben zu erzählen und nach Wegen zu suchen, die Menschen in Saarlouis für den Glauben zu begeistern. „Brannte nicht unser Herz? Das Feuer weitergeben“ ist der Titel dieses Missionskurses. „Wir wollen etwas von unserer Begeisterung, von dem Feuer, das in uns für unseren Glauben brennt, weitergeben“, sagt Silke Philippi, die in der Pfarrei aktiv ist.

„Angefangen hat es letzten Winter mit unserem Eucharistie-Kurs. Anschließend haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewünscht, dass diese Art der Treffen – gemeinsamer Austausch bei Fingerfood und Sekt mit spirituellen Impulsen – fortgeführt wird“, sagt Kaplan Mayer. Auch der Pfarrgemeinderat (PGR) habe auf einer Klausurtagung überlegt, wie es gelingen kann, diakonisch und missionarisch zu sein, sagt PGR-Mitglied Ralf Pracht. Der 28-Jährige aus Lisdorf war bereits beim Eucharistie-Kurs dabei: „Es macht Spaß hier. Leute unterschiedlichen Alters bringen sich mit ein.“

So entstand die Idee zu einem Missionskurs, der auf dem Buch „Mission possible – Praxis-Handbuch für Dialog und Evangelisation“ des österreichischen Autors Otto Neubauer beruht. Neubauer ist Leiter der Akademie für Dialog und Evangelisation der Katholischen Gemeinschaft Emmanuel in Wien und überzeugt, dass die Verkündigung ein lohnendes Unterfangen ist. Sein Credo: Es braucht Begegnung, und es braucht die Überzeugung, dass jeder Mensch etwas zu geben imstande ist – auch und gerade jene, die mit dem Glauben ringen.

 

Missionsprojekt unter dem Motto "Gott begegnen"

Mit Kaplan Carsten Mayer plant die Gruppe ihr eigenes Missionsprojekt.

Anhand von Video-Impulsen arbeitet die Gruppe das Handbuch durch. Dabei haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr eigenes Missionsprojekt entwickelt, das am Samstag, den 13. Mai, von 11.55 bis 18.15 Uhr in der Saarlouiser Innenstadt und in der Kirche St. Ludwig stattfinden wird. Unter dem Leitwort „Gott begegnen“ soll an diesem Tag die Begegnung im Fokus stehen – zwischen den Menschen und mit Gott. „Es wird eine Aktion zur Straßen-Evangelisation, ähnlich „Nightfever“, bei der die Türen der Kirche offenstehen und es musikalische und spirituelle Angebote gibt, durchgeführt werden“, kündigt Mayer an. Ein Teil der Gruppe wird Menschen in der Innenstadt ansprechen und Kerzen austeilen, die dann in der Kirche St. Ludwig am großen Markt entzündet werden können. „Dabei besteht die Möglichkeit, eine Fürbitte zu hinterlassen.“ Im Vorfeld tritt die Vorbereitungsgruppe besonders an Institutionen heran, die sich um sozial benachteiligte Menschen kümmern. Sie werden im Sinne der Kombination aus diakonischem und missionarischem Handeln besonders eingeladen. In der Kirche gibt es im Wechsel musikalischen Lobpreis sowie Gebete. Mehrere Priester und Diakone bieten Seelsorge-Gespräche an und segnen auf Wunsch die Besucherinnen und Besucher. Insbesondere die Segnungen seien beim letzten Nightfever, das vor etwa fünf Jahren stattgefunden hat, gut angenommen worden. Um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, werden die Gäste zudem mit Essen und Trinken bewirtet. Um 15 Uhr findet eine Kirchenführung statt. Die Angebote münden in eine eucharistische Anbetung, der sich um 17 Uhr eine Messe anschließt.

Noch laufen die Vorbereitungen und Einzelheiten müssen geklärt werden. Doch dass den Programm-Flyer ein selbstentworfener Engel zieren wird, steht indes schon fest. „Fragen sich die Leute beim ersten Mal: Was soll dieser Engel, kommt mit der Zeit der Wiedererkennungswert und beim vierten Mal heißt es: Ach, der Engel, das sind die mit dem coolen Gottesdienst“, hofft Silke Philippi, dass es nicht bei der einmaligen Aktion bleiben wird. „Wir wollen unsere Freude auf die Menschen übertragen.“