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Gedenkfeier und Gedenkort für Betroffene von sexualisierter Gewalt:Zeit für Gebet, Meditation und Reflexion

Am 24. November lädt die Jugendkirche eli.ja Betroffene und Angehörige zu einem Wortgottesdienst ein. Noch bis 21. November ist in Trier ein zentraler Gedenkort eingerichtet.
Bischof Dr. Stephan Ackermann und die beiden Präventionsbeauftragten des Bistums, Angela Dieterich und Dr. Andreas Zimmer, gedenken der Betroffenen sexuellen Missbrauchs im Bistum Trier.
Datum:
15. Nov. 2023
Von:
red/Ute Kirch

Saarbrücken – Die Kirche der Jugend eli.ja (Hellwigstraße 15, 66121 Saarbrücken) lädt für Freitag, 24. November, um 18 Uhr zu einem meditativen Gottesdienst zum Thema sexualisierte Gewalt ein. Eingeladen sind Betroffene sexualisierter Gewalt, deren Angehörige sowie Menschen, die sich der Thematik verbunden fühlen.

Der meditative Wortgottesdienst bietet Raum für persönliche Statements, die vor Gott und die Gemeinde getragen werden können, sowie für Musik, um in sich hineinzuhören, und Zeit für Gebet, Meditation und Reflexion. Er wird geleitet von Uwe Christoffer vom unabhängigen Betroffenenbeirat des Bistums Trier unter Mitwirkung junger Erwachsener der Kirche der Jugend eli.ja.

„Sexueller Missbrauch im Umfeld der Kirche ist kein Grund, christlichen Glauben aufzugeben. Wir wollen aufzeigen, dass das trotzdem möglich ist“, erklärt Christoffer die Wahl eines Gottesdienstes, der bewusst in einem Kirchraum stattfindet. „Es ist auch ein Angebot für Menschen, die sich weiterhin im Glauben verorten, obwohl sie im Raum von Kirche sexuelle Gewalt erfahren haben“, so Christoffer weiter.

Den Organisatoren ist es wichtig zu betonen, dass der Wortgottesdienst von Nicht-Klerikern vorbereitet und geleitet wird. Es gelte auch in der Liturgie Machtstrukturen, die sexualisierte Gewalt in der katholischen Kirche begünstigt haben, zu beseitigen. Gerade bei einem Gedenkgottesdienst, der sexualisierte Gewalt zentral thematisiert, sei es wichtig, liturgische Formen zu entwickeln, die vorhandene ungute Machtstrukturen nicht reproduzieren. Im Anschluss an den Gottesdienst besteht die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Unterstützt wird der Abend durch den Pastoralen Raum Saarbrücken, die Lebensberatungsstelle Saarlouis und die Fachstelle Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Bistum Trier.

Darüber hinaus richtet das Bistum Trier wie in den Vorjahren wieder einen zentralen Gebetsort für die Opfer von sexueller Gewalt ein. Dieser befindet sich im Durchgang zwischen dem Trierer Dom und der Liebfrauenkirche und kann vom 14. bis 21. November aufgesucht werden. Der Gedenkort ist über die Liebfrauenkirche zu erreichen.

Näheres zu Unterstützungsangeboten für Betroffene gibt es auf www.bistum-trier.de/hilfe-soziales/sexualisierte-gewalt/hilfe-fuer-betroffene

Hintergrund: Papst Franziskus hat angeregt, jährlich einen Gedenktag für Opfer sexuellen Missbrauchs zu begehen. Die Deutsche Bischofskonferenz hat für Deutschland festgelegt, diesen Gedenktag im zeitlichen Umfeld des durch den Europarat initiierten „Europäischen Tages zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“ zu begehen. Dieser findet bereits seit 2015 jeweils am 18. November statt. Ziel des europäischen Tages ist es, Impulse für einen verbesserten Kinderschutz zu geben und die Gesellschaft weiterhin für die Thematik des sexuellen Kindesmissbrauchs zu sensibilisieren.