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Bistumsdechantenkonferenz im Zeichen der Umsetzung der Synodenergebnisse:Zugänge zu den Menschen durch Sozialraum-Orientierung

Die Bistumsdechantenkonferenz stand ganz im Zeichen der Umsetzung der Synodenergebnisse mit dem Schwerpunkt der inhaltlichen Gestaltung der Pfarreien der Zukunft.
Blick ins Plenum
Datum:
11. Nov. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Die Dechanten im Bistum Trier haben sich auf ihrer Herbsttagung mit der Bistumsleitung in Trier intensiv mit dem Stand der Umsetzung der Synodenergebnisse beschäftigt. Schwerpunkte waren dabei die inhaltliche Gestaltung der Pfarreien der Zukunft und Anregungen, die das Konzept zur Sozialraumorientierung dazu bietet. Zudem haben die Dechanten erste Hinweise zur neuen Raumgliederung des Bistums erarbeitet – orientiert an der Richtzahl von 60 Pfarreien der Zukunft, wie im Abschlussdokument der Synode formuliert.

Bis 1. Dezember sollen die Hinweise der Dechanten der Teilprojektgruppe „Raumgliederung“ vorliegen. Diese von der Bistumsleitung eingesetzte Gruppe unter Leitung von Dechant Clemens Grünebach (Hermeskeil) soll eine vorläufige Gliederung des Bistums Trier in maximal 60 Pfarreien der Zukunft erarbeiten. Hierfür berücksichtigt die Gruppe noch weitere Perspektiven, zum Beispiel aus der Verwaltung und aus der Sicht des Personals. Spätestens am 24. März 2017 zur gemeinsamen Sitzung aller diözesanen Räte wird die vorläufige Gliederung vorliegen. Eine Rückmeldephase schließt sich an.

Bischof Ackermann machte deutlich, dass viele Haupt- und Ehrenamtliche Orientierung für die Gestaltung der Pfarreien der Zukunft wünschen, da der Glaube vor Ort gelebt wird. Vor der endgültigen Gründung der Pfarreien der Zukunft ist eine längere Erkundungsphase geplant. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dabei von qualifizierten „Kundschafter-Teams“ unterstützt. Diese Phase dient der Analyse und Erkundung der gesellschaftlichen, kirchlichen, kulturellen und räumlichen Gegebenheiten vor Ort. So können erste Konzepte für die Gestaltung der Pfarrei der Zukunft als Netzwerk mit Themenzentren, Gemeinschaften und weiteren kirchlichen Orten erarbeitet werden. Die Diskussion der Dechanten war ein wichtiger Beitrag, um den Auftrag dieser Teams zu schärfen. Weitere Beratungen dazu mit anderen Berufsgruppen und Fachleuten werden folgen.

Das Konzept der Sozialraumorientierung, mit dem sich die Dechanten bei einem Studiennachmittag befassten, hilft dabei, Menschen in ihren jeweiligen sozialen und räumlichen Bezügen wahrzunehmen. Sozialraumorientierung zielt darauf ab, Lebensbedingungen so zu gestalten, dass Menschen ihren Bedürfnissen entsprechend zufrieden leben können. In einigen Teilen des Bistums wurden bereits gute Erfahrungen mit Projekten zur Sozialraumorientierung gemacht. Birgitta Bauer vom Diözesan-Caritasverband, die zusammen mit Stefan Nober aus dem Bischöflichen Generalvikariat das Konzept und Beispiele vorstellte, zog eine wichtige pastorale Schlussfolgerung: „Es ist damit zu rechnen, dass die Themen des Evangeliums von den Menschen her neu entdeckt werden.“ Dechant Clemens Grünebach aus Hermeskeil sprach von seinen Erfahrungen mit der Sozialraum-Erkundung als einem Vorgehen, „das richtig Freude macht und das wachstumsorientiert ist. Da gehen neue Welten auf, weil wir Menschen treffen, die wir vorher nicht erreicht haben.“

Generalvikar Dr. Ulrich von Plettenberg unterstützte diesen Ansatz mit den Worten, dass es der Kirche darum gehen müsse, jene Milieus zu entdecken, die ihr bislang fern stehen. „Die Sozialraumorientierung hilft beim Hineingehen und Entdecken“, so der Chef der bischöflichen Verwaltung. Pfarrei der Zukunft und Sozialraumorientierung seien nicht voneinander zu trennen. Der Direktor des Strategiebereichs Ziele und Entwicklung im Generalvikariat, Dr. Gundo Lames, betonte, es sei wichtig gewesen, dass sich die Dechanten über den Begriff der Sozialraumorientierung verständigt hätten; auch aus seiner Sicht stelle dieses Vorgehen eines der wichtigen Elemente diakonischen und pastoralen Handelns in der Pfarrei der Zukunft dar.