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Lantershofen: Dr. Michael Bollig als Leiter des Studienhauses verabschiedet:Zutiefst pastorale Grundausrichtung für das Seminar

Dr. Michael Bollig ist als Regens des überdiözesanen Studienhauses St. Lambert Lantershofen verabschiedet worden. Er wechselt als Pfarrer nach Trier.
Gottesdienst zum Abschied von Regens Dr. Michael Bollig (3.v.re.) mit Bischof Dr. Stephan Ackermann (2.v.li.), Weihbischof Robert Brahm (li.), Subregens Philip Peters (2.v.re.) und Spiritual Dr. Christian Hartl
Datum:
10. Mai 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Grafschaft – Beim Hausfest am 9. Mai ist Msgr. Dr. Michael Bollig als Regens (Leiter) des überdiözesanen Priesterseminars St. Lambert Lantershofen verabschiedet worden. Er hatte das Studienhaus zehn Jahre geleitet. Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann dankte Bollig für seine Arbeit: Er habe „Herzblut und Kraft“ in das Studienhaus investiert und intensiv an der weiteren Profilierung des Seminars gearbeitet in der „Verbindung von Menschsein, Christsein und Priesterwerden“. Der scheidende Regens habe ein sehr gutes Miteinander zwischen Studienhaus, Kommune und Region gepflegt. Durch die Entwicklung des „Burgforums“ habe er Diskussion und Austausch über kirchliche und gesellschaftliche Themen und damit eine Horizonterweiterung ermöglicht. Grafschafts Bürgermeister Achim Juchem dankte für die „tolle Zusammenarbeit und tief gewachsene Freundschaft“ mit Bollig, der ein „guter Zuhörer und Ratgeber“ sei. Der Landtagsabgeordnete Horst Gies in Vertretung des Landrates würdigte die Herzlichkeit und das gute Miteinander im Haus. Was hier an Grundsteinen gelegt worden sei, könne Bollig als Pfarrer mit nach Trier nehmen und so Lehre und Praxis verbinden. „Chef, Ausbildungsleiter, Begleiter durch Hochs und Tiefs und Seelsorger“ sei Bollig gewesen und habe immer eine offene Tür für die Seminaristen gehabt, erklärte Seminarsprecher Dominik Stehl. Bollig habe das Seminar durch seinen Führungsstil, seine Spiritualität und die humorvolle Art geprägt. Spiritual Dr. Christian Hartl sagte, Bollig habe dem Seminar eine „zutiefst pastorale Grundausrichtung“ gegeben. Er charakterisierte den scheidenden Regens als „menschlich zugewandt und sehr intelligent“, der „mit Schalk im Nacken formuliert“. Bollig zeigte sich dankbar für „die lebendigen Zeugnisse des Glaubens“, die er im Studienhaus habe erfahren dürfen. Der Priesterberuf sei anspruchsvoll und das müsse sich auch in der Ausbildung zeigen. Der priesterliche Dienst müsse sich verändern, so wie die Kirche sich auch verändere. Dabei gehe es vor allem um die Fragen: „Wer sind wir als Menschen? Wohin will Jesus uns heute senden?“ Eine neue Gestalt des Priesterseins sei nötig. „Sind wir bereit, uns darauf einzulassen und danach zu suchen?“ fragte Bollig. Allen in der Priesterausbildung Tätigen wünschte er Mut und Offenheit statt Verkrampftheit oder lähmender Verlustängste. „Tabuzonen ohne kritische Fragen“ könne es nicht mehr geben. „Die Erneuerung hängt von einem offenen und ehrlichen Blick auf Jesus ab“, betonte der neue Pfarrer der Pfarrei Hl. Edith Stein in Trier. Im Gottesdienst hatte Bischof Ackermann die Ausbildung im Seminar mit der „Jüngerschule“ verglichen, die etwa die Apostel mit Jesus oder Schüler des Apostels Paulus erlebten: „Es geht darum, Jesus näher und tiefer kennenzulernen, und sich auf seine Wege einzulassen.“ Paulus weise seine Schüler darauf hin, dass die Taufe durch Johannes, die eine Bekräftigung zur Umkehr sei, sich von der Taufe durch Jesus unterscheide: „Die Taufe durch Jesus ist ein Geschenk: Wir dürfen eintauchen in die neue Lebenswirklichkeit, wir dürfen an ihm teilhaben.“ Durch die Taufe werde die Erfahrung geschenkt, dass aus Jesu Liebe und Zuwendung Kräfte frei werden, um das Leben zu ändern. Diese Schule Jesu sei ein lebenslanger Prozess, zu dem Rückschläge und Zweifel gehörten, betonte Ackermann. Dabei sei die „Jüngerschule“ keine „Spezialaufgabe“ für Priester, sondern gelte für alle Getauften. Das bedeute jedoch keineswegs eine priesterlose Kirche; vielmehr sei es „die Stunde eines stärkeren Miteinanders der Charismen und Verantwortlichkeiten“, um gemeinsam Kirche zu sein. Bis zum Amtsantritt des neuen Regens Dr. Volker Malburg im September leitet Subregens Philip Peters das Studienhaus kommissarisch. Derzeit studieren 40 Männer im überdiözesanen Priesterseminar St. Lambert.