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Gundula Gause und Bistum Trier rufen zu Spenden anlässlich des Afrikatags auf:„Zwangsverheirateten Mädchen muss geholfen werden“

Die Kollekte der katholischen Gottesdienste im Bistum Trier geht am Sonntag, 8. Januar an das Hilfswerk missio Aachen. Sie ist für die Ausbildung von Seelsorgern in Afrika bestimmt.
Stolz tragen die Mädchen den Schmuck der Samburu. Er ist fester Bestandteil der Samburu-Kultur, symbolisiert Schönheit und zeigt den sozialen Status der Trägerin. Foto: Hartmut Schwarzbach / missio
Datum:
29. Dez. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Saarbrücken/Koblenz – Die Kollekte der katholischen Gottesdienste im Bistum Trier geht am Sonntag, 8. Januar an das Hilfswerk missio Aachen. Beim Afrikatag im vergangenen Jahr wurden im Bistum 39.811 Euro gesammelt. Die Spenden sind für die Ausbildung von Seelsorgerinnen und Seelsorgern in Afrika bestimmt. Schirmherrin des Afrikatages unter dem Leitwort „Damit sie das Leben haben“ ist ZDF-Journalistin Gundula Gause.

 Zum diesjährigen Afrikatag stellt missio Aachen die Arbeit der Ordensfrauen Schwester Rosaline und Schwester Therese Nbuku im Norden Kenias vor. Sie kümmern sich dort in der Region des Samburu-Nationalparkes um Mädchen, die von Zwangsverheiratung und Genitalverstümmelung bedroht und betroffen sind. Dafür haben sie ein Schutzzentrum aufgebaut, in dem seit 2002 rund 450 Mädchen im Alter von zehn bis zwölf Jahren Zuflucht gefunden haben. Die Mädchen werden von den Ordensfrauen versorgt, besuchen die Schule und erhalten therapeutische Hilfe. „In der Zeit, in der wir mit ihnen zusammenarbeiten, sie betreuen und beraten, fangen sie an sich zu entwickeln und werden zu selbstbewussten Mädchen“, berichtet Schwester Therese Nduku stolz. So verändert ihre Arbeit in einer Region die Gesellschaft, in der die Verheiratung junger Mädchen mit erwachsenen Männern Tradition ist. 

 „Mit der Kollekte am Afrikatag setzen wir ein Zeichen der Solidarität mit Frauen und Männern, die wie Schwester Therese in die Gesellschaft hineinwirken. Sie leisten Sozialarbeit, Gesundheitsfürsorge, Bildung und Seelsorge“, ruft der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann alle Gläubigen zu Spenden auf.

„Mädchen ein neues Zuhause geben“

„Auf einer missio-Reise konnte ich mir einen Eindruck über die Situation in Kenia verschaffen. Von daher weiß ich aus eigener Anschauung, wie intensiv und individuell sich missio dort für die Rechte von Mädchen und Frauen einsetzt. Als Mutter ist es eine schmerzhafte Vorstellung, dass nicht nur in Kenia, sondern in vielen afrikanischen Ländern beispielsweise elfjährige Mädchen beispielsweise mit 50-jährigen Männern zwangsverheiratet werden. Der letzte Ausweg ihrem Peiniger zu entfliehen, sind oft Hilfsmaßnahmen von Ordensfrauen. Jede Spende zum Afrikatag unterstützt sie dabei und ist ein großartiges Zeichen der Solidarität“, sagt Gundula Gause. Was der missio-Botschafterin ebenso wichtig ist: „Solidarität ist keine Einbahnstraße. Die Ordensfrauen ihrerseits inspirieren uns Christinnen und Christen hier in Deutschland, Frauen weiterhin und stärker gegen Gewalt zu schützen. Sie motivieren uns und schenken Mut und Hoffnung“, betont Gundula Gause.

 Die Kollekte zum Afrikatag ist die älteste Solidaritätsinitiative der Weltkirche. 1891 zur Bekämpfung der Sklaverei in Afrika eingeführt, unterstützt sie heute die Ausbildung von Ordensleuten, Priestern und weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kirche, die sich ein Leben lang in den Dienst ihrer Mitschwestern stellen. Das Hilfswerk sammelt zum Afrikatag 2023 zwischen dem 1. und 16. Januar in den katholischen Gottesdiensten in Deutschland Spenden.

Weitere Informationen gibt es auf www.afrikatag.de
(red)