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Erkunderteam entdeckte Bad Neuenahr-Ahrweiler:Zwei Projekte begeistern besonders

Anfang des Jahres endete die Erkundungsphase. Zwei Projekte blieben dem Team im Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler besonders in Erinnerung.
Das Orga-Team von ':Kerit' bei der Eröffnung im September 2019. (v. links: Arl-Peter Gerigk, Josef Pratzner, Marion Eisler, Minna Bildhoff)
Datum:
1. Juli 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Bad Neuenahr-Ahrweiler – Wie leben die Menschen in Bad Neuenahr-Ahrweiler? Wie möchten sie ihren Glauben gestalten? Diese und weitere Fragen richteten sogenannte Erkunderinnen und Erkunder an Einzelpersonen, Gruppen und Institutionen im gesamten Bistum. Mehr als 10.000 Menschen erreichten sie in einem zweijährigen Lern- und Entdeckungsprozess, der durch die Umsetzung der Trierer Synode initiiert wurde. Im Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde das dreiköpfige Team auf diese Weise unter anderem auf die Projekte „Taufkatechese“ und „:Kerit“ aufmerksam.

„Das Projekt ‚Taufkatechese‘ will entdecken, wie einzelne Menschen ihre Taufwürde leben“, schildert Herman-Josef Schneider, der Teil des Erkunderteams war. Nicht nur die „klassische“ Kindertaufe steht im Fokus, sondern auch getaufte Erwachsene. „Christwerden ist ein lebenslanger Prozess“, weiß Beate Timpe, Gemeindereferentin in der Pfarreiengemeinschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Erkunderinnen und Erkunder waren beeindruckt vom theologischen Ansatz, wie der bzw. die Einzelne sich einbringen kann. Denn in der Arbeitsgemeinschaft wirken und arbeiten Ehren- und Hauptamtliche aus unterschiedlichen kirchlichen Bereichen. Eine vielfache Vernetzung findet ebenfalls statt: „Kitas, Religionslehrer, Krankenhausseelsorger, die Erwachsenenbildung und ökumenische Partner kommen in den Blick. Ein innovativer Ansatz zur Umsetzung der Bistumssynode“, lautete der Eindruck des Erkunderteams.

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„Weiter hat uns das Projekt ‚:Kerit‘ beeindruckt, weil es ökumenisch angegangen wird, aber auch, weil es die ‚einfachen‘ Bedürfnisse von Menschen in den Blick nimmt und Hilfe anbietet bzw. organisiert“, berichtet Schneider. Der Fluss Kerit versorgte im Alten Testament den Propheten Elia während einer großen Trockenheit mit Wasser. Bei „:Kerit“ handelt es sich um ein niedrigschwelliges Angebot, einen Ort der Begegnung, der Unterstützung und der Förderung von Charismen. „Fachleute, Ehrenamtliche und Betroffene arbeiten Hand in Hand – und das auf Augenhöhe“, heißt es im Abschlussbericht der Erkunder dazu „Und: Menschen können sich mit ihren Fähigkeiten, ihren Charismen einbringen“, betont Schneider, Gemeindereferent im Ruhestand. „:Kerit“ ist ein Projekt der Evangelischen Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk; Kooperationspartner sind unter anderem der Caritasverband, das Dekanat und die Pfarreiengemeinschaft. „Hier wird die Botschaft Jesu von der Würde eines jeden Einzelnen deutlich“, formuliert es das Erkunderteam.

Wichtig fand die Gruppe auch die Begegnungen mit kommunalen Vertreterinnen und Vertretern sowie mit anderen Kirchen, die Offenheit für Kooperationen signalisierten.

Das Erkunden geht weiter

Die „Erkundungsphase“ startete im Februar 2018. Es handelte sich dabei um einen Lern- und Entdeckungsprozess, der im August 2019 seinen Abschluss fand. Dazu wurden 30 diözesane Erkunderinnen und Erkunder ausgebildet und in zehn multiprofessionellen Teams (vornehmlich aus Seelsorge und Caritas) in die Fläche des Bistums zur Erkundung ausgesandt. Unterstützt wurden die Teams dabei von den Menschen vor Ort, die sich beispielsweise als Miterkunderinnen und -erkunder beteiligten.

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„Das Erkunden selbst ist nicht zu Ende. Denn dies wird eine grundlegende Haltung und ein grundlegendes pastorales Instrument sein, mit dem in den Pfarreien zukünftig gearbeitet werden soll“, erläutert Edith Ries, stellvertretende Leiterin des Synodenbüros. Der Anfang hierzu wurde gemacht. Obwohl zuerst vielen Verantwortlichen und Interessierten vor Ort nicht so recht klar war, was die Aufgabe der Erkunderinnen und Erkunder ist. „Was fast allen passiert ist, dass sie auf eine Erwartungshaltung trafen, den Reformprozess zu erklären“, schildert Edith Ries die damalige Situation. „Aber es gab zum Glück immer wieder Menschen, die Miterkunder werden wollten. Und die begannen zu verstehen, was Synode wirklich will. Dass Raumgliederung nicht das wichtigste ist, sondern der pastorale Prozess des Hinschauens“, ergänzt Dr. Alexander Knauf, Referent Sozialraumorientierung und Gemeinwesenarbeit Caritasverband für die Diözese Trier e.V.

Neben Herrmann-Josef Schneider waren Brigitte Mockenhaupt-Weber, Diplom-Sozialarbeiterin beim Caritasverband Betzdorf, und Susanne Mühlhausen, pädagogische Referentin bei der FachstellePlus für Kinder- und Jugendpastoral Bad Kreuznach, Teil des Erkunderteams für den Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Alle Informationen zur Erkundung befinden sich auf https://www.erkundung.bistum-trier.de Den Bericht der Erkunderinnen und Erkunder aus dem Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler gibt es auf https://www.erkundung.bistum-trier.de/fileadmin/user_upload/Benutzer/internet-redaktion2/dokumentation_bad_neuenahr.pdf

(jf)