Schützen:Zwei Würdenträger aus Diözese

Mayen - Bis zur letzten Minute wurde am 16. September von den Verantwortlichen des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS) e. V. strengstens das Geheimnis gehütet: Wer von den insgesamt teilnehmenden 88 Majestäten – darunter zwölf Schützenköniginnen – ist Bundeskönig 2023?

Abordnungen der über 400 000 Mitglieder zählenden Schützenfamilien aus den Diözesen Aachen, Essen, Köln, Münster, Paderborn und Trier feierten auf dem Mayener Marktplatz das dreitägige 79. Bundesfest des BHDS e. V.. Bundesschützenmeister Emil Vogel stellte die Förderpreise 2022 für das caritative Engagement diverser Bruderschaften vor. Danach wurden die sechs Diözesankönige proklamiert: Für Trier ist das der 26 Jahre alte Alexander Sablotzki von der Bopparder Schützengesellschaft (Bezirk General Steffen). Spannung lag über dem Festplatz, als Hochmeister Dr. Emanuel Prinz zu Salm Salm Hinweise auf die neue Bundesmajestät gab: „Die Person braucht im nächsten Jahr einen Babysitter, oder die Großeltern müssen ran. Die Postleitzahl beginnt mit fünf, die Handynummer endet mit der Ziffer drei. Fühlt sich jemand angesprochen?“ Der neue Bundeskönig habe 28 Ringe erzielt. Er sei 45 Jahre alt, verheiratet, habe fünf Kinder und komme aus dem Diözesanverband Trier, hieß es weiter.

Als der Hochmeister schließlich den Namen Michael Kaul verkündete, brandete frenetischer Applaus auf. Der Schütze aus Kasbach-Ohlenberg (Bezirksverband Linz-Neuwied) und seine Frau Susanne, die ihrem Mann bei den weit mehr als 100 Veranstaltungen im kommenden Jahr zur Seite stehen wird, konnten das Ereignis gar nicht fassen. Auch später waren die beiden noch überwältigt von den lieben Worten, Gratulationen und der Anteilnahme der Vereine. „Der Moment, in dem der Name meines Mannes genannt wurde, war einmalig“, erklärte Susanne Kaul dem „Paulinus“.

Besonders gefreut habe sich Tochter Hannah. „Jetzt bin ich Prinzessin, jubelte sie. Aber auch unser Sohn Dennis, der ebenfalls Schütze ist, war vor Freude außer sich“, schilderte Kaul. Am meisten freuen ihr Mann und sie sich darauf, viele neue Schützen und Schützenfreunde kennenzulernen und „sicher ein einmaliges Jahr mit unserer Familie und Freunden verbringen zu können“. Seiner schießsportlichen Leidenschaft frönt der als Außendienstler beschäftigte Schütze seit seinem zwölften Lebensjahr. Bei der St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1859 e. V. Niederwerth, deren Brudermeister er seit zehn Jahren ist, errang Michael Kaul zweimal die Würde des Schützenkönigs. Beim Bundeskönigsschießen ist der versierte Schütze allerdings für den Schützenverein St. Sebastianus Leubsdorf an den Start gegangen, wo Susanne und Michael Kaul mit dem dortigen Brudermeister befreundet sind.

Sichtlich stolz, dass zwei Würdenträger aus dem Diözesanverband Trier gekürt wurden, zeigte sich Bundesmeister Hubert Mohr aus Kalt. „Das ist einfach super!“, freute er sich.