Bischof Ackermann predigt an Karfreitag über Erlösung:„…denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst“

Trier – Die Chance auf Erlösung entstehe, wenn „sich in Jesus der Zugang öffnet zu dem, der keine Grenzen kennt und im selben Atemzug Gott die Welt und die Menschen mit all ihrer Verstrickung, ihrer Schuld und ihrem Leid an sich heranlässt“. Das hat Bischof Dr. Ackermann an Karfreitag (19. April) im Trierer Dom betont. Er befasste sich in seiner Predigt mit dem Satz zur Kreuzverehrung: „Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich: Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.“

Auch 2000 Jahre nach Christus sehe die Welt überhaupt nicht erlöst aus, sagte der Bischof mit Blick auf Konflikte, Krisen und ungelöste Fragen wie der nach globaler Gerechtigkeit oder der Bewahrung der Schöpfung und des Klimaschutzes. Und auch die Kirche werde inner- wie außerhalb „wahrlich nicht als ein Raum eines erlösten Miteinanders wahrgenommen, als ein Ort, an dem man befreit aufatmen kann“.

Trotzdem sei es weder ignorant noch naiv, Jesus als den Erlöser der Welt anzubeten. Mit Karfreitag sei die Grundlage für die Erlösung gelegt: „Der Kerker der Sinn- und Hoffnungslosigkeit ist bereits an einem entscheidenden Punkt aufgebrochen.“ Hinter diesem „Riss im Kerker“ stehe die Erlösung als „göttliches Reservoir“, aus dem man schöpfen könne: „Das geschieht, wenn wir Christus folgen und aus seinem Geist leben.“

Wer als Christ aus der Kraft der Erlösung lebe, erhalte neue Perspektiven und ein „ganz besonderes Lebensgefühl“: „Denn sie vermag Hoffnung zu schenken für die Situationen, von denen wir wissen, dass es rein menschlich und innerweltlich für sie keine Lösungen gibt.“ Gläubige Menschen hofften darauf, dass es eine Erlösung gibt, die jenseits ihrer Möglichkeiten liege: „Das ist dann Ostern!“

(JR)

Die Predigt zum Nachlesen finden Sie auf dieser Seite.