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Jens Bauer, Christian Jager und Adrian Sasmaz haben die Priesterweihe empfangen :„Was geht das dich an?“ 

Bischof Dr. Stephan Ackermann hat drei Männer zu Priestern geweiht.
Die drei Neupriester zusammen mit Bischof Ackermann: Christian Jager, Bischof Dr. Stephan Ackermann,  Adrian Sasmaz, Jens Bauer (vlnr.)
Datum:
21. Mai 2024
Von:
Judith Rupp

Trier – Darum zu beten, dass die drei Neupriester „mit ihrem Dienst und Leben auf ihre Weise an den Büchern der Frohen Botschaft mitschreiben“: Dazu hat Bischof Stephan Ackermann die Gottesdienstgemeinde bei der Priesterweihe von Jens Bauer aus der Pfarrei Saar-Mosel St. Jakobus in Konz-Könen, Christian Jager aus der Pfarrei Losheim am See Heilig Geist in Losheim-Rimlingen und Adrian Sasmaz aus der Pfarrei St. Petrus und St. Martinus in Koblenz-Neuendorf am 18. Mai im Trierer Dom aufgerufen.  

Die jungen Männer hatten als Weihespruch die Frage Jesu an Petrus „Was geht das dich an?“, wie sie im Johannesevangelium überliefert ist, ausgewählt – eine Frage, die herausgelöst aus ihrem Kontext einen anderen Klang bekomme, sagte Bischof Ackermann. Dann werde sie „mit einem Mal eine Frage an jeden von uns und kann eine Vielfalt von verschiedenen Bedeutungsnuancen annehmen: Was sind die Dinge, die mich etwas angehen, für die ich Verantwortung übernehme, Verantwortung zu übernehmen habe? Wer sind die Menschen, die mich etwas angehen, die mir nicht egal sind? Wie ist das mit der Botschaft Jesu Christi: Habe ich den Eindruck, dass sie mich unbedingt angeht? Oder ist sie mir eher egal?“ 

Botschaft Jesu Christi mit neuem Klang und neuer Dringlichkeit 

Bischof Ackermann bei der Predigt

Jens Bauer, Christian Jager und Adrian Sasmaz hätten auf ihrem Berufungsweg die Erfahrung machen dürfen, dass Jesus sie angesprochen hat und sie spüren ließ, dass sie persönlich mit Jesu Botschaft gemeint seien, dass sie nicht achtlos an ihr vorbeigehen sollen und dass Jesus einen Plan mit ihnen habe, erklärte Ackermann. Die für viele altbekannte und vertraute Botschaft des Evangeliums erhalte „einen neuen Klang und eine neue Dringlichkeit“, wenn man sie auf diese Weise ernstnehme. Deshalb gelte: „Wir brauchen keine neue Botschaft zu erfinden, wir müssen uns nur der Botschaft Jesu immer wieder neu stellen. Wenn wir darin nicht nachlassen, dann wird sie ihre unerschöpfliche Lebendigkeit entfalten.“ In diesem Sinn berühre ihn, so der Bischof, immer wieder der letzte Vers des Johannesevangeliums, der von „den Büchern über Jesus, die die ganze Welt nicht fassen könnte“ spricht. Denn damit seien die Jesusbücher gemeint, „an denen wir, an denen die Glaubenden aller Zeiten, mitschreiben und in denen sich das Evangelium fortsetzt“. 

Zu Beginn der Predigt hatte Bischof Ackermann aus der am Tag zuvor veröffentlichen Studie „Wer wird Priester?“ des Zentrums für angewandte Pastoralforschung (zap) Bochum berichtet, nach der die Vorstellungen, die junge Priester von ihrem Dienst hätten, und die Erwartungen, die die Gemeinden an sie stellten, durchaus auseinanderlaufen könnten. Die Priester strebten ein Profil an, dass auf „Person“ und „Spiritualität“ setze, so die Studie; die Gemeinden und ihre Strukturen erwarteten aber vielfach Management und Führung. „Hier gilt immer wieder, die Erwartungen, die bestehen, einander anzunähern, damit es zu einem guten, konstruktiven Miteinander kommt. Das ist eine Aufgabe von uns allen!“ sagte der Bischof. Angesichts eines Ergebnisses der Studie, das eine fehlende Bereitschaft zur Innovation bei jungen Priestern feststelle, berichtete der Bischof von einem Austausch mit den Kaplänen im Bistum. Sie seien sich einig gewesen, dass es natürlich die Bereitschaft und die Kreativität zu neuen Initiativen brauche, ebenso wie eine Ehrlichkeit im Blick darauf, was in den Gemeinden Zukunft hat und was nicht. Es gehe nicht an, sich „nostalgisch in eine ‚gute alte Zeit‘ zurückzuträumen, die es ohnehin so nicht gab“.  

Neue Strahlkraft für das pastorale Tun 

Priester legen den Neugeweihten die Hand auf.

Bevor jedoch die Erwartung an Veränderung und Innovation zur Überforderung führe, könne es schon genügen, vertraute Dienste auf neue Weise zu tun, betonte Ackermann: Wenn Menschen spürten, dass „nicht lieblos nach Schema F“ vorgegangen werde, sondern dass die Person in ihrer Situation und mit ihren Fragen gesehen werde, wenn Menschen spürten, dass jemand die anspruchsvolle Botschaft Jesu Christi nicht verschweige, sondern sich selbst auch unter diesen Anspruch stelle: „Dann wird unser pastorales Tun neue Strahlkraft erhalten. Davon bin ich überzeugt.“  

Bis zum Wechsel zur zweiten Dienststelle (voraussichtlich im August 2025) bleiben die Neupriester an ihren aktuellen Einsatzorten und verrichten ihren Dienst dort als Kapläne: Jens Bauer in der Pfarreiengemeinschaft Wadern, Christian Jager in der Pfarrei Saarbrücken St. Johann und Adrian Sasmaz in der Pfarreiengemeinschaft St. Mauritius u. Gefährten in Niederfischbach.  

Gedenken an vom Hochwasser Betroffene 

Am Beginn des Weihegottesdiensts hatte Bischof Ackermann betont, die Gottesdienstgemeinde denke im Gebet an die, „die von Hochwasser und Überschwemmungen betroffen sind, die Schäden beseitigen, die im Einsatz sind und anderen helfen“. Den Gottesdienst feierten als Konzelebranten das Leitungsteam des Trierer Priesterseminars und der Regens (Leiter) des Studienhauses St. Lambert, Volker Malburg, der ehemalige Regens des Priesterseminars in St. Georgen/Frankfurt Pater Herbert Rieger und der Moderator des Priesterrates im Bistum Trier, Pfarrer Hans Georg Müller mit. Es assistierten Domdiakon Timo Wacht sowie Diakon Pascal Klose, der mit den drei Neupriestern zusammen im vergangenen Jahr zum Diakon geweiht wurde und im Oktober in Rom die Priesterweihe empfängt. Seminaristen des Bischöflichen Priesterseminars, Messdienerinnen und Messdiener aus den Heimat- und Einsatzpfarreien der Neupriester und aus dem Dom bildeten die Ministratur; als Lektorin wirkte Isabelle Sauer mit. Die musikalische Gestaltung übernahmen die Kantorei St. Peter und Paul Losheim am See unter Leitung von Dekanatskantor Lukas Schmidt mit einem Bläserquartett, die Schola des Bischöflichen Priesterseminars unter Leitung von Lars Felix Reiplinger, der auch den Kantorendienst übernahm, und Josef Still an der Hauptorgel. Als Teil der großen Gottesdienstgemeinde hatte Bischof Ackermann Angehörige und Freunde, Weggefährtinnen und -gefährten, Ausbildungsverantwortliche und Menschen aus den Heimat- und Einsatzgemeinden der Neupriester begrüßt.  

Weitere Fotos von der Priesterweihe

16 Bilder

Portraits der neuen Priester